Die Selbstständigkeit genießen

Die Selbstständigkeit genießen

Als Susanne C. im Februar 2013 in ihr Auto stieg, bemerkte sie, dass ihr rechtes Bein nicht mehr gehorchte. Es sollte zunächst die letzte Fahrt zum Arbeitsplatz der 59-jährigen Grundschullehrerin sein. Begleitet wurde die Bewegungslosigkeit im Bein durch Rückenschmerzen und Fieber. Hausärztliche Untersuchungen halfen nicht weiter und Susanne C. wurde in das Klinikum Vest in Recklinghausen eingewiesen.

Eine Kernspin- und eine Computertomographie- Untersuchung führten zur Diagnose Spondylodiszitis und Psoasabszess, einer Entzündung der Bandscheiben und der umliegenden Muskulatur. Unter dem CT wurde der Eiterherd im Bauchraum zunächst punktiert und eine Drainage gelegt. In zwei neurochirurgischen Operationen wurden Susanne C. Wirbel versteift. Eine Schraube nah an den Nervenbahnen führte zu einer vorübergehenden Lähmung der Beine.

Spondylodiszitis und Psoasabszess

„Es hat lange gedauert, bis ich wieder eigenständig auf der Bettkante sitzen konnte“, erinnert sich Susanne C., doch das war ihr natürlich zu wenig. Sie wollte die Selbstständigkeit wiedererlangen. Von einer Freundin erfuhr sie von den Rehabilitationsmöglichkeiten in der VAMED Klinik Hattingen. „Dahin wollte ich auch, um wieder richtig auf die Beine zu kommen“, sagt Susanne C.

In Hattingen standen täglich Physiotherapie, Lymphdrainage, Fahrradergometer, Übungen im Kraftraum, Gleichgewichtstraining im Umgang mit dem Rollator, Gänge um die landschaftlich schön gelegene Klinik mit sporttherapeutischer Begleitung sowie Move Along, eine Kombination aus Musik- und Sporttherapie, an. Ergänzt wurde das therapeutische Angebot durch eine Hilfsmittelberatung, Vorträge zum Schwerbehinderten-Recht und zur Ernährungsberatung. „Sich wieder eigenständig die Hände waschen zu können, war ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Susanne C.

Individuelle Betreuung

Susanne C. zieht ein klares Fazit: „In der VAMED Klinik Hattingen versteht jeder Mitarbeiter seine Sache.“ Nach dem sechswöchigen Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik habe sie keine Angst mehr, die Treppen zu Hause zu steigen. Bei sämtlichen Therapien habe sie sich gefordert gefühlt. „Selbst bei wechselndem Personal erhielt ich eine individuelle Betreuung.“ Die Übungen haben sich eingeprägt. Viele Dinge, die ihr wieder auf die Beine halfen, hat sie in Hattingen gelernt. Wenn sie einmal nicht schlafen konnte, wiederholte sie die Übungen im Bett. Nun freut sich die 59-Jährige auf einen Wellness- Urlaub an den Externsteinen und im kommenden Jahr darauf, wieder vor ihrer Schulklasse zu stehen. Mit der neu gewonnenen Selbstständigkeit ist das für Susanne C. kein Problem.

Funktionsstörungen und Reha-Ziele

Funktionsstörungen

  • Lähmungsbedingte Störung des Ganges und der Mobilität
  • Beidseitige Fußheberschwäche
  • Kraftminderung nach mehrmonatiger Bettlägerigkeit im Krankenhaus
  • Aktivitätsabhängige Schmerzen des Bewegungsapparates

Ziele der neurologischen Reha

  • Verbesserung der Mobilität
  • Wiedererlangen der Fähigkeit, Treppen gehen zu können
  • Eigenaktivität in der häuslichen Umgebung
  • Vorbereitung auf die berufliche Wiedereingliederung
  • Schmerztherapie