Die VAMED Klinik setzt auf Pflegefachpersonal aus Südamerika

Bem vindo a Kipfenberg: Brasilianische Pfleger sind da

Kipfenberg

Ein Jahr dauerte die Vorbereitung, jetzt ist es soweit: Am Mittwoch, den 03.03.2021, landeten brasilianischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die VAMED Klinik Kipfenberg in Frankfurt am Main, nach einer 20-stündigen Reise von Rio de Janeiro.

Sie sind Teilnehmer eines Pilotprojektes mit der ZAV (Zentrale Auslandsvermittlung der Arbeitsagentur), mit dem die Kipfenberger Klinik dem Fachkräftemangel im Pflegebereich entgegenwirken will. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich der Pflege nach brasilianischen Standard. Sie absolvieren in den nächsten Monaten einen Vorbereitunsglehrgang mit einer Prüfung, um den Abschluss nach deutschem Ausbildungs-Curriculum als examinierte Pflegekräfte zu erlangen.

Nach Erfahrungen mit ähnlichen Projekten mit Pflegefachkräften aus Serbien, dem Kosovo und Ungarn, ist Brasilien nun das vierte Projekt, in dem Pflegefachkräfte in der Klinik inkludiert werden.

Auf ausländische Fachkräfte angewiesen.

Im vergangenen Jahr wurden in Rio de Janeiro Bewerbungsgespräche geführt. Bis alle Formalitäten erledigt waren, lernten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Goethe Institut Deutsch. Aufgrund der weltweiten Pandemiesituation durch Corona, kam es zu Einschränkungen, sodass der Großteil des Kurses online stattfand. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können inzwischen gute Fortschritte im Lernen der deutschen Sprache verzeichnen und werden hier weiterhin Deutschunterricht bekommen", so Pflegedirektor Yves Frömme.

Die Einreise sei ursprünglich bereits für Januar geplant gewesen, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden.

"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nach einem Jahr sehr intensiver Vorbereitung nun endlich die Einreise unserer neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter realisieren konnten. Gerade vor dem Hintergrund der Pandemie haben wir hier eine Mammutaufgabe bewältigt. Vielen Dank an alle Beteiligten, die dies möglich gemacht haben und unseren brasilianischen Kollegen - bem vindo a Kipfenberg/Herzlich Willkommen in Kipfenberg.", so Geschäftsführer Johannes Bracht. Er verspreche sich eine Bereicherung der Klinik in jeglicher Hinsicht.

Der Pflegenotstand sei in den Einrichtungen überall in der Bundesrepublik eklatant und werde sich in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen, prognostiziert Bracht: "Wir sind davon überzeugt, dass der Zuzug ausländischer Fachkräfte ein elementares Standbein der Personalakquise ist ohne das es mitttel- und langfristig kaum noch möglich sein wird, dem Bedarf in sehr pflegeintensiven Bereichen wie der Neurorehabilitation gerecht zu werden."

Die neuen Mitarbeiter müssen nun erst einmal zehn Tage in häusliche Quarantäne und werden durch das engmaschige Hygienekonzept der Klinik in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt auf Covid-19 geprüft. Anschließend beginnt das fachliche Einarbeitungskonzept in Kombination mit einem Deutschkurs.