Bandscheibenvorfall
Viele Menschen - so auch in Karlsruhe und im Umland - leben lange ohne Probleme mit ihm, andere trifft ein stechender Schmerz in den Rücken – der Bandscheibenvorfall. Ein Bandscheibenvorfall hat viele Gesichter, weshalb es diverse Therapieverfahren gibt. Unsere Bandscheiben bieten uns im Alltag die Möglichkeit, die Wirbelsäule in verschiedenste Richtungen zu bewegen. Bandscheiben sind kleine Scheiben aus elastischem Material, die sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden. Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern, der von einem etwas festeren Ring umschlossen wird. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass die Bandscheiben ihrer Funktion als Stoßdämpfer nachgehen können. Bandscheiben funktionieren wie Schwämme, sie werden tagsüber durch Belastung zusammengedrückt und geben Flüssigkeit ab, nachts saugen sie diese wieder auf. Mit zunehmendem Alter des Menschen verlieren Bandscheiben jedoch an Elastizität und nutzen sich ab – durch Fehlbelastung, schlechte Haltung oder Überbelastung. Es bilden sich Risse, der äußere Ring der Bandscheibe wird porös, ein Teil der Bandscheibe kann austreten und gelangt in das umliegende Gewebe. Nun kommt es darauf an, wohin sich der ausgetretene Kern verlagert. In einigen Fällen verursacht der Vorfall keine Probleme und bleibt jahrelang unbemerkt. Andernfalls kann es sein, dass in der Wirbelsäule verlaufende Nerven oder das Rückenmark komprimiert werden, wodurch es zu starken Schmerzen, Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen kommen kann. Ein Ziel der konservativen Behandlung eines Bandscheibenvorfalls ist es, die nahe an der Wirbelsäule gelegene tiefe Muskulatur so zu kräftigen, dass die Bandscheiben gesichert und Nerven entlastet werden.
Arthrose
Die Arthose ist eine Verschleißerkrankung des Gelenkknorpels und kann überall im Körper auftreten. Am häufigsten betroffen sind Daumensattelgelenke, Knie- und Hüftgelenke, aber auch Schulter, Handgelenke und die Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter kommt es zum Abrieb des Knorpels und damit zur Bildung von sog. Geröllzysten und Osteophyten, durch welche die Oberfläche im Gelenkspalt uneben wird. Durch das ständige Reiben der ungleichen Oberflächen aufeinander, zum Beispiel bei Bewegung oder Belastung im Gelenk, kann es zu einem entzündlichen Prozess und zu Schmerzen kommen. Die Behandlung der Arthrose ist ebenso vielseitig wie deren Symptome. Im anfänglichen Stadium hilft oft die Kräftigung der gelenkumgebenden Muskulatur, ein Zug auf das Gelenk zur Entlastung oder eine Dehnung der angespannten Muskeln. Fortschreitend empfiehlt sich bei einigen Patienten eine gelenkersetzende Operation, die häufig an Knie- und Hüftgelenken durchgeführt wird.
Spinalkanalstenose
Der Spinalkanal liegt in Inneren der Wirbelsäule. In ihm verläuft das Rückenmark. Verengungen entstehen meist infolge von Alterungsprozessen. Im Laufe des Lebens verlieren die Bandscheiben an Flüssigkeit – sie werden schlaff und dünn. Aufgrund der Höhenminderung verlieren die Bänder entlang der Wirbelsäule ihre Spannung, wodurch die Wirbelsäule instabil wird. Es kann zum sog. Wirbelgleiten kommen, wodurch die im Wirbelkanal befindlichen Strukturen zusammengedrückt werden. Symptome treten nur auf, wenn der Spinalkanal derart verengt ist, dass Blutgefäße oder Nerven abgedrückt werden. Die Folge sind ausstrahlende Schmerzen in den Extremitäten, Sensibilitätsstörungen, Missempfindungen und die Schwäche der betroffenen Muskulatur. Eine Spinalkanalstenose kann jedoch verhindert werden, indem die Rückenmuskulatur gut trainiert wird und somit stark genug ist, die Wirbelsäule zu stabilisieren.
Ruptur des Kreuzbandes
Unter einer Ruptur des Kreuzbandes versteht man einen kompletten oder teilweisen Riss der Fasern des vorderen oder hinteren Kreuzbandes des Kniegelenks. Die Ursache dieser Verletzung ist häufig ein indirektes Trauma, welches über den Unterschenkel auf das Knie weitergeleitet wird. Selten gibt es auch direkte Traumata durch Überstrapazierung der Bänder bei starker Dehnung. Häufig entsteht eine Ruptur bei Sportarten wie Skifahren oder Fußball, bei denen Unter- und Oberschenkel gegeneinander verschoben werden. Das vordere Kreuzband reißt deutlich häufiger als das hintere, oft auch in Kombination mit einer Verletzung des Meniskus und eines Seitenbandes. Symptome eines Risses können Schmerzen, Erguss, Schwellung und ein giving-way-syndrom sein, bei dem das Knie im Gehen wegknickt. Es gibt konservative Methoden, wie Muskelaufbau und Kräftigung, und operative, bei der meist das Band minimalinvasiv rekonstruiert wird.
Schulter-Instabilität
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Im Gegensatz zu einigen anderen Gelenken wird es nicht durch knöcherne Strukturen, sondern durch Weichteile wie Kapsel und Bänder geführt und gesichert. Es muss daher eine Balance zwischen Stabilität und Mobilität bestehen. Bei einer Schulter-Instabilität kann der Oberarmkopf teilweise aus der Pfanne gleiten. Symptome sind oft Schmerzen und das Gefühl, dass die Schulter aus der Pfanne heraus- oder wieder hereinspringt. Es gibt mehrere Ursachen, wodurch eine Schulter instabil werden kann. Zum einen können Unfälle dazu führen, dass das Schultergelenk auskugelt. Tritt dies mehrmals auf, wird die Schulter instabil. Die betroffenen Muskeln im Schultergürtel müssen durch entsprechende Übungen gekräftigt werden. Zum anderen gibt es angeborene Ursachen, wie beispielsweise eine weite Kapsel und zu schwache Muskulatur, die das Schultergelenk instabil und anfällig für Verletzungen machen. In manchen Fällen reicht die konservative Therapie nicht aus und es muss operiert werden. Dazu wird meist arthroskopisch, also minimalinvasiv, vorgegangen, wobei die bei der Luxation verletzten Kapsel-Band-Strukturen wieder angenäht werden.
Cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD)
Die Cranio-mandibuläre-Dysfunktion (CMD) leitet sich von den Wörtern cranium = Schädel, mandibulär = Unterkiefer und Dysfunktion = Fehlbelastung ab. Es handelt sich also um Fehlregulationen im Bereich des Kiefers, die direkt vor Ort schmerzhaft sein können oder sich auf den Rest des Körpers auswirken. Beispiele für Symptome, die von einer CMD ausgelöst werden können, sind Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Schluckbeschwerden und Seheinschränkungen, um nur einige zu nennen. Ursachen können Stress, Entwicklungsstörungen des Kiefers oder Haltungsstörungen sein. Häufig ist die Schienentherapie in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt eine gute Möglichkeit der Behandlung bei CMD. Oft werden auch schmerzlindernde Medikamente oder Muskelrelaxantien eingesetzt. Auch die Elektrostimulation, die Triggerpunktbehandlung sowie Traktionsverfahren, die von Physiotherapeuten angewandt werden, dienen der Lockerung der verspannten Muskulatur.
Lipödem
Bei einem Lipödem liegt eine chronische Erkrankung des Fettgewebes vor. Lipödeme treten meistens bei Frauen im Alter von 30-40 Jahren auf. Zunächst werden sie häufig mit Adipositas verwechselt. Lipödeme kennzeichnen sich dadurch, dass symmetrische Schwellungen auftreten. Häufig betroffene Körperstellen sind die Oberschenkel, die Hüften sowie das Gesäß. Teilweise sind auch die Arme mit betroffen. Ursache der Störung ist meist eine hormonelle Veränderung. Die Erkrankung kann auch genetisch bedingt sein. Behandlungsmethoden sind zum einen die manuelle Lymphdrainage, die durch den Physiotherapeuten mit spezieller Fortbildung ausgeführt wird. Außerdem ist Sport ein wichtiger Aspekt. Kompressionsverbände und Stützstrümpfe erleichtern Patienten den Alltag. In manchen Fällen ist eine Liposuktion durch den Chirurgen nötig.
Lymphödem
Ein Lymphödem ist eine Schwellung der Haut, die durch verminderte Transportkapazität der Lymphgefäße entsteht. Man unterscheidet zwischen sog. primären, angeborenen, Lymphödemen und sekundären, erworbenen, Lymphödemen. Sekundäre entstehen häufig nach Operationen, durch Tumore oder aufgrund von Entzündungen. Erkennbar ist das Lymphödem daran, dass die Haut und das darunterliegende Gewebe mit dem Finger eindellbar ist. Behandelt werden Lymphödeme durch physikalische Therapie, das heißt mit Hilfe von Kompressionsverbänden, Stützstrümpfen, manueller Lymphdrainage durch den Physiotherapeuten und viel Bewegung.